Was nützt Ökobilanzierung?

Was nützt Ökobilanzierung?

Das Leitmotiv für Vorträge und Diskussionen in dieser Arbeitsgruppe wurde in der Identifizierung der beabsichtigten Nutzungsbereiche und den entsprechenden Zielgruppen für Ökobilanzen und deren Ergebnisse gesehen. Dazu gaben 6 Vorträge mit Fallstudien-Charakter einen Überblick über das breit gefächerte Spektrum der möglichen Anwendungsgebiete von Ökobilanzen.
So umfassten die Präsentationen beispielsweise ökobilanzielle Studien über elektrische und elektronische Bauelemente im Automobilsektor. Andere Anwendungsgebiete lagen im Vergleich und der Bewertung von verschiedenen Prozesstechniken in der Chemikalien-, Textil- oder auch Energieindustrie sowie in der Analyse von Prozessen, Materialien bis hin zu kompletten Bauteilen aus dem Bausektor. Die auf den Präsentationen aufbauenden Diskussionen führten zur Identifizierung der folgenden Nutzungsbereiche der Ökobilanzierung:

  • Ökobilanz als Bewertungsinstrument zur Entscheidungs- und Empfehlungsunterstützung bei der Auswahl von Verfahren/Prozessen
  • Ökobilanz als Instrument zur Szenarioanalyse für technisch entwickelte Varianten
  • Ökobilanz als Instrument zur "Dominanzanalyse" für Prozesse/Verfahren im Entwicklungsprozess
  • Ökobilanz als Marketing-Instrument
  • Ökobilanz als Instrument zur Schwachstellenanalyse
  • Ökobilanz als Analyseinstrument zur Erstellung von Prognosen, d.h. als Instrument der Politikberatung

Darüber hinaus wurden aber auch anwendungsrelevante Problemstellungen aus der Methodik der Ökobilanz in dieser Arbeitsgruppe identifiziert. So wurde z.B. die Varianz der Interpretationsmöglichkeiten von Ergebnissen in Abhängigkeit von der Annahme unterschiedlicher Systemgrenzen oder auch die Schwierigkeit im Umgang mit bzw. bei der Bewertung von Daten, z.B. bei der Anwendung von Wirkungsabschätzungsmethoden, diskutiert. Letztlich kam die Arbeitsgruppe zu der Erkenntnis, dass die Ökobilanz durchaus im positiven Sinne auch als Mittel zur "Desillusionierung" dienen kann.

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